Die FDP Garbsen wählt Monika Probst zu ihrer Bürgermeisterkandidatin. Die Liberalen grätschen der CDU damit in deren interne Wahl. Die Christdemokraten müssen handeln, meint Gerko Naumann.
Garbsen. Jetzt ist die Verwirrung perfekt. Erst hebt die CDU Monika Probst stolz und selbstbewusst als Bürgermeisterkandidatin auf den Schild. Doch schon wenig später bekommt die Beziehung erste Risse – als Björn Tegtmeier überraschend seine parteiinterne Gegenkandidatur bekannt gibt. Wirklich kurios wird es dann am vergangenen Wochenende, an dem die FDP ihrerseits Probst als eigene Kandidatin für die Kommunalwahl im September vorgestellt hat.Damit grätschen die Liberalen der CDU mitten in deren interne Wahl, die coronabedingt noch immer nicht entschieden ist. Probst selbst begeht mit ihrer Doppelkandidatur ein böses Foul – um in der Sprache der Fußballer zu bleiben –, indem sie den CDU-Verantwortlichen nichts von ihren Ambitionen bei der FDP sagt. Nun setzt sie den Christdemokraten die Pistole auf die Brust, nach dem Motto: „Ich ziehe das durch – mit oder ohne euch.“
Das ist keine Basis für eine Zusammenarbeit. Die CDU wird handeln und sich von Probst distanzieren müssen. Probsts Kandidatur hat jetzt handwerklich schwerwiegende Fehler. Das weiß auch die FDP. Besser wäre das Signal gewesen: Wir unterstützen die CDU-Kandidatin und verzichten auf einen eigenen Bewerber. Das ist politische Kultur. Nun aber ereleben beide Parteien ein Desaster. Dass die Kandidatin den Vorgang selbst für unbedenklich hält, weckt außerdem Zweifel an ihrem politischen Gespür – und ihrer Eignung für das Amt im Rathaus.
Den vollständigen Kommentar finden Sie unter www.haz.de (Verfasser: Gerko Naumann).